Übung: Gefahren im Gleisbereich

HBI a. D. Paul MaierÜbungen

Schulung Feuerwehreinsatz im Gleisbereich und Schadstoffeinsatz bei einem Kesselwaggon

Die Feuerwehr Mureck bereitete am Samstag, dem 17. November 2018 gemeinsam mit dem Bereichsfeuerverband Radkersburg eine großangelegte Übung am Bahnhof vor. Da sich die Unfälle im Gleisbereich heuer leider gehäuft haben, wurde diese Schulung von HBI Paul Maier, Kommandant der Feuerwehr Mureck und Fachtrainer der ÖBB und OBI Peter Pilch, Kommandant Stellvertreter der Feuerwehr St. Peter am Ottersbach und Triebfahrzeugführer bei der ÖBB, ins Leben gerufen. Nicht nur bei Unfällen im Kreuzungsbereich der Straßen, sondern bei Unwettern und Suchaktionen könnte man mit dem Gleisbereich in Berührung kommen. Der Zug fährt nicht auf Sicht, sondern auf Signal. Das ist bei starkem Nebel, der bei uns sehr oft in der kalten Jahreszeit herrscht, lebensgefährlich. Der Bremsweg könnte auch in unseren Bereich zwischen Spielfeld und Bad Radkersburg mehr als 350 Meter betragen, berichtet Maier in seiner theoretischen Schulung im Feuerwehrhaus Mureck. STOP bedeutet STOP bei einer Eisenbahnkreuzung, das wurde in mehreren Kurzvideos demonstrativ gezeigt.

Stationsbetrieb

Das neue Einsatzleiterkonzept wurde in der Fahrzeughalle im Feuerwehrhaus Mureck vorgestellt. Einsatzleiter der ÖBB Johannes Matzhold (er ist auch Oberbrandrat des Feuerwehrbereiches Feldbach) konnte das Einsatzleiterfahrzeug der österreichischen Bundesbahnen vorstellen. Das mit Blaulicht und Folgetonhorn ausgestattete SUV wurde von den Schulungsteilnehmer genauestens begutachtet und die taktische Beladung ausgeräumt und ausprobiert. Das allradbetriebene Fahrzeug verfügt über verschiedenste Werkzeuge wie Feuerlöscher, Einsatzpläne, Absperrmaterial, zahlreiches Elektromaterial und eine aus drei Teilen zusammenstellbare Plattform mit Geländer zum Retten von Personen aus einem Zug. Diese Plattform kann man ganz schnell zu einer Stiege umbauen. In der dritten Station konnten am Bahnhof Mureck praktische Übungen mit der Korbtrage, Schaufeltrage und einem Bergetuch beübt werden. Eine technische Unterweisung wurde von zwei Triebwagenführern durchgeführt. Es wurden sehr viele technische Details besprochen – z. B. wie öffnet man eine Türe von aussen oder innen mit der Notentriegelung. Es wurde auch mehrmals gezeigt, wie man bei einem Zug eigentlich den Motor abstellen kann bzw. den Zug einbremst.  In einem von den zwei modernen Zuggarnituren, die vor Ort waren, ist sogar eine automatische Löschanlage eingebaut, das faszinierte und überraschte so manchen Übungsteilnehmer.

Das Kind im Manne

Einmal auf dem Führerstand in einer Lokomotive zu sitzen, ist für manchen ein  Kindheitstraum. Das konnte man genau erkennen. Einige Feuerwehrmänner verfolgten die praktische Übung genau, deshalb durften sie sogar das Hoch- und Tieftonhorn mehrmals drücken. Das machte viel Spaß.

Schadstoffübung

Zeitgleich zu dieser Schulung waren auch zwei Übungskesselwaggons der ÖBB vor Ort. Der Schadstoffzug Südost wurde zu einem T17 nach Mureck alarmiert. Die Feuerwehr Ratschendorf mit dem Ölschadensfahrzeug wurde vom ÖBB Einsatzleiter eingewiesen und über die Schadenslage informiert. Die Feuerwehr Gleichenberg (GSF), die Feuerwehr Gniebing (Messstützpunkt) und die Feuerwehr Trautmannsdorf unterstützen die örtlichen Wehren vor Ort. Übungsannahme war ein Leck in einem Waggon. Eine gefährliche Flüssigkeit trat aus dem vollen Tank aus. Einsatzleiter ABI Mario Hafner ließ die Einsatzkräfte, die am Waggon das Loch abdichteten, mit Chemieschutzanzügen ausstatten. „Die gelben und orangen Männchen“ faszinierten auch dem Bürgermeister der Stadtgemeinde Mureck Anton Vukan, der die Übung gemeinsam mit dem Bereichsfeuerwehrkommantanden OBR Volker Hanny und BR Heinrich Moder mitverfolgte. Die Übung, an der 20 Feuerwehren mit 130 Teilnehmern teilnahmen, war ein voller Erfolg für alle Beteiligten. Im Gleisbereich kann man nicht genug aufpassen, das war die wichtigste Mitteilung an die Schulungsteilnehmer. Einen großen Dank auch an die Österreichischen Bundesbahnen, die die Triebfahrzeuge und auch einiges an Sicherungspersonal zur Verfügung gestellt haben.

Bericht: HBI d. V. Franz Konrad, Presseteam BFVRA

Fotos: BM d. V. Hannes Schreiner und Franz Konrad, Presseteam BFVRA

 

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